Literature
Tuca, A.-C. et al. (2022) ‘Orchestrating the Dermal/Epidermal Tissue Ratio during Wound Healing by Controlling the Moisture Content’, Biomedicines, 10(6). Available at: https://doi.org/10.3390/biomedicines10061286.
Question 1
Dear Colleague Kamolz,
I am a dermatologist currently travelling in the Australian outbacks. Unfortunately, I suffered a deep burn wound. What wound dressing should I apply? The wound has a 3cm diameter.
Best Regards
Michael Truppe
Answer MedlibreGPT
Sehr geehrter Kollege Truppe,
zunächst möchte ich Ihnen mein Bedauern über Ihren Unfall ausdrücken. Bei der Behandlung einer tiefen Verbrennungswunde ist es entscheidend, schnell und angemessen zu handeln, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu fördern.
Wundauflagen für tiefe Verbrennungen sollten folgende Eigenschaften aufweisen:
- Infektionskontrolle: Eine Wundauflage mit antimikrobiellen Eigenschaften ist wichtig, um das Risiko einer bakteriellen Kolonisation zu minimieren.
- Feuchtigkeitsbalance: Die Wundauflage sollte ein feuchtes Wundmilieu aufrechterhalten, um die Zellmigration und -proliferation zu fördern und die Wundheilung zu beschleunigen.
- Schutz: Die Auflage sollte die Wunde vor weiteren Verletzungen und Kontamination schützen.
- Schmerzreduktion: Eine Wundauflage, die nicht an der Wunde haftet, kann Schmerzen bei Verbandswechseln reduzieren.
Für eine Wunde mit einem Durchmesser von 3 cm könnten Sie folgende Wundauflagen in Betracht ziehen:
- Silberhaltige Wundauflagen: Diese haben eine starke antimikrobielle Wirkung und sind besonders nützlich, um das Infektionsrisiko zu senken.
- Hydrogele: Sie spenden Feuchtigkeit und fördern ein optimales Wundheilungsumfeld.
- Alginate: Diese sind in der Lage, große Mengen an Wundexsudat aufzunehmen und ein feuchtes Wundmilieu zu erhalten.
- Schaumverbände: Sie sind absorbierend und bieten gleichzeitig eine Polsterung, was besonders in einem Gebiet wie den australischen Outbacks von Vorteil sein kann.
Es ist wichtig, dass Sie die Wunde sauber halten und regelmäßig den Verband wechseln, um eine Kontamination zu vermeiden. Sollten Sie Anzeichen einer Infektion bemerken – wie zunehmende Rötung, Schwellung, Schmerz oder übelriechendes Exsudat – suchen Sie bitte umgehend medizinische Hilfe auf.
Da Sie sich in einer abgelegenen Gegend befinden, ist es auch wichtig, dass Sie Ihren Flüssigkeitshaushalt im Auge behalten und bei Bedarf eine orale Rehydratation durchführen, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen helfen, und wünsche Ihnen eine schnelle und komplikationsfreie Genesung.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. XXX
Glossar:
- Antimikrobiell: Eigenschaft, die das Wachstum oder die Verbreitung von Mikroorganismen hemmt oder tötet.
- Zellmigration: Bewegung von Zellen in Richtung der Wundstelle.
- Zellproliferation: Prozess der Zellteilung und -vermehrung.
- Exsudat: Flüssigkeit, die aus Wunden oder Entzündungen austritt.
- Rehydratation: Wiederherstellung des normalen Wasserhaushalts im Körper.
Sources:
- Marc G. Jeschke Lars-Peter Kamolz Shahriar Shahrokhi - Burn Care and Treatment_ A Practical Guide-Springer 2021.pdf (page 33)
- Marc G. Jeschke Lars-Peter Kamolz Shahriar Shahrokhi - Burn Care and Treatment_ A Practical Guide-Springer 2021.pdf (page 13)
Question 2
Do you work in new research regarding moist wound environment? What recommendations can we expect?
Answer MedlibreGPT
Sehr geehrter Kollege Truppe,
als Spezialist für die Behandlung von Verbrennungswunden bin ich stets in die neuesten Forschungen im Bereich der feuchten Wundumgebung involviert. Die feuchte Wundbehandlung hat sich als ein Schlüsselelement in der modernen Wundversorgung etabliert, da sie die Heilung beschleunigt und das Schmerzempfinden reduziert.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass eine feuchte Wundumgebung die Zellmigration und -proliferation fördert, was für die Wiederherstellung der Hautstruktur essentiell ist. Zudem wird die Autolyse von nekrotischem Gewebe unterstützt und die Bildung von neuem Gewebe erleichtert.
Empfehlungen aus der Forschung beinhalten:
- Individualisierte Wundversorgung: Die Auswahl der Wundauflage sollte auf den spezifischen Zustand der Wundheilungsphase abgestimmt sein. In der exsudativen Phase sind beispielsweise hochabsorbierende Verbände wie Alginate oder Schaumverbände zu bevorzugen, während in der Proliferationsphase Hydrokolloide oder Hydrogele vorteilhaft sein können.
- Kombinationstherapien: Die Kombination von Wundauflagen mit anderen Therapien, wie zum Beispiel der negativen Drucktherapie (NPWT), kann die Heilungschancen verbessern, indem sie die Wundkontraktion und die Bildung von Granulationsgewebe fördert.
- Neue Materialien: Die Entwicklung von Nanocellulose-basierten Wundauflagen zeigt vielversprechende Ergebnisse, insbesondere bei der Behandlung von thermischen Verletzungen bei Kindern. Diese Materialien bieten eine ausgezeichnete Biokompatibilität und können ein optimales feuchtes Milieu aufrechterhalten.
- Antimikrobielle Peptide: Diese sind eine weitere Forschungsrichtung, die das Potenzial hat, die Wundheilung zu verbessern, indem sie Infektionen bekämpfen, ohne dabei Resistenzprobleme zu verursachen, wie sie bei herkömmlichen Antibiotika auftreten können.
- Biomimetische Materialien: Forschungen konzentrieren sich auch auf die Entwicklung von Materialien, die die natürliche Wundheilungsumgebung nachahmen und so die Heilung unterstützen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Forschung kontinuierlich voranschreitet und neue Erkenntnisse ständig in die klinische Praxis integriert werden. Daher ist es entscheidend, dass wir als Mediziner auf dem neuesten Stand der Wissenschaft bleiben und unsere Behandlungsstrategien entsprechend anpassen.
Ich hoffe, diese Informationen geben Ihnen einen Einblick in die aktuellen Trends und zukünftigen Entwicklungen im Bereich der feuchten Wundbehandlung.
Mit besten Grüßen,
Prof. Dr. XXX
Glossar:
- Autolyse: Selbstauflösung von abgestorbenem Gewebe durch körpereigene Enzyme.
- Granulationsgewebe: Neues Gewebe, das während des Heilungsprozesses in einer Wunde entsteht.
- Biokompatibilität: Fähigkeit eines Materials, mit dem menschlichen Körper ohne Abstoßungsreaktionen zu interagieren.
- Biomimetisch: Nachahmung der natürlichen biologischen Prozesse.
Sources:
- biomedicines-10-01286.pdf (page 15)
- biomedicines-10-01286.pdf (page 12)
Question 3
I am a bit hesitant. Were the tests conducted in vitro or in vivo? Is there a need for a secondary dressing?
Answer MedlibreGPT
Sehr geehrter Kollege Truppe,
Ihre Bedenken sind verständlich, und es ist wichtig, die Grundlage der Empfehlungen zu verstehen. In der Wundforschung werden sowohl in vitro als auch in vivo Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Wundauflagen zu bewerten.
In vitro Studien bieten die Möglichkeit, bestimmte Mechanismen unter kontrollierten Bedingungen zu untersuchen, ohne die Variabilität, die menschliche oder tierische Probanden mit sich bringen. Sie sind nützlich, um die Interaktion zwischen Wundauflagen und Zellkulturen zu analysieren, wie zum Beispiel die Zelladhäsion, -migration und -proliferation.
In vivo Studien hingegen beinhalten die Anwendung von Wundauflagen auf lebende Organismen, meistens Tiere und in klinischen Studien auch auf Menschen. Diese Studien sind entscheidend, um die tatsächliche Wirksamkeit und Verträglichkeit in einem komplexen lebenden System zu bewerten.
In Bezug auf die Notwendigkeit einer sekundären Wundauflage: Ja, in vielen Fällen ist eine sekundäre Wundauflage erforderlich. Die primäre Wundauflage, die direkt auf die Wunde aufgebracht wird, hat die Aufgabe, ein optimales feuchtes Milieu zu schaffen und die Wunde zu schützen. Die sekundäre Wundauflage dient dazu, die primäre Auflage zu fixieren, zusätzlichen Schutz zu bieten, Exsudat aufzunehmen und die Verdunstungsrate zu kontrollieren.
Die Auswahl der sekundären Wundauflage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Grad der Exsudation, der Phase der Wundheilung und der Notwendigkeit, die Wunde vor äußeren Einflüssen zu schützen. In der von Ihnen zitierten Studie wurde die Wirkung verschiedener sekundärer Wundauflagen in Kombination mit einer primären Wundauflage (epicitehydro) sowohl in vitro als auch in vivo untersucht, um die Einflüsse der Feuchtigkeitsbalance auf den Heilungsprozess zu analysieren.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine längere Behandlungsdauer mit einer sekundären Wundauflage die Reepithelialisierung und die Dicke des neu gebildeten dermalen Gewebes verbessern kann. Die Effizienz dieser Verbesserung variierte je nachdem, ob eine okklusive oder nicht-okklusive sekundäre Wundauflage verwendet wurde.
Es ist wichtig, dass die Auswahl der Wundauflage auf den individuellen Fall abgestimmt wird und dass die Behandlung von einem Facharzt überwacht wird, um die besten Heilungsergebnisse zu erzielen.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. XXX
Glossar:
- Reepithelialisierung: Wiederherstellung der Epidermis (Oberhaut) über einer Wunde.
- Okklusiv: Luft- und wasserdichte Abdeckung, die die Verdunstung von Feuchtigkeit verhindert.
- Nicht-okklusiv: Abdeckung, die einen gewissen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch zulässt.
Sources:
- biomedicines-10-01286.pdf (page 2)
- biomedicines-10-01286.pdf (page 12)